Der Ausflug nach Kornwestheim zum zweitgrößten Rangierbahnhof in Baden-Württemberg und zum historischen Lehrstellwerk war für alle 10 Teilnehmer am 13.10.2024 eine sehr schöne Erfahrung und ein interessanter Einblick in die Tätigkeiten der Bahnbediensteten im Rangierbahnhof und dem Fahrdienstleiter auf dem Stellwerk. Acht Zugbegeisterte fuhren von Oberndorf mit der Bahn bis Stuttgart und mit der S-Bahn nach Kornwestheim. – Eine Mutter und ihr Sohn sind erst dort dazu gestoßen. – Zuerst führte eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt nahe des Ablaufbergs. Albert Echle, der als Triebfahrzeugführer bei DB Cargo in Kornwestheim Güterzüge fährt, erläuterte den Ablauf der Auflösung von ankommenden und die Neubildung von abgehenden Güterzügen. Faszinierend zu beobachten war, wie die einzelnen Wagen eines aufgelösten Zuges von einer computergesteuerten Diesellok langsam über den Ablaufberg gedrückt wurden und durch die Schwerkraft wie von Geisterhand alleine den Berg herunterrollten, der eine in dieses Gleis, der andere in ein anderes Gleis, je nachdem, in welche Richtung der auf diese Weise neugebildete Zug dann fährt. Nach Verzehr des Rucksackvespers ging es auf die Ostseite des Rangierbahnhofs zum Lehrstellwerk, das von einem Förderverein durch Ehrenamtliche betrieben wird. Hier bildet DB InfraGO an ca. 100 Tagen im Jahr auch heute noch Fahrdienstleiter aus. Ab 14:30 Uhr erfuhren wir dort bei einer Führung Interessantes über die Entwicklung der Eisenbahn und der Stellwerkstechnik, angefangen von rein mechanischen Stellwerken, die auch heute noch vielfach in Betrieb sind, über elektromechanische Varianten und Drucktastenstellwerke bis hin zum digitalen Stellwerk. Beeindruckend war, zu sehen, welch große Rolle die Sicherheit von Anfang an bei der Entwicklung der Stellwerkstechnik gespielt hat, bei den alten Stellwerken durch mechanische Sperren und Verriegelungen, im neuen digitalen Bereich durch Redundanz und Plausibilitätsabfragen. Auch die Kommunikation im Bahnbetrieb ist oft durch genauen Wortlaut vorgeschrieben. Anschließend schlüpften wir Besucher in die Rollen von Fahrdienstleiter und Weichenwärter, bedienten unter Aufsicht und nach Anweisung Weichen und Signale, kommunizierten mit dem benachbarten Stellwerkspersonal und spielten so regelkonform eine Zugfahrt durch, die auf einer Stellwerkstafel mitverfolgt werden konnte. Gegen 17:30 Uhr wurde dann der kurze Rückweg zur S-Bahnstation angetreten. Die Rückfahrt mit der S-Bahn und der Umstieg in den RE14a haben gut geklappt, so dass um 20:00 Uhr die Abschlusseinkehr im LaPerla in Dornhan in gemütlicher Runde erfolgen konnte.
Einblicke in die Funktionen von Rangierbahnhof und Stellwerk
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